Markus Bötefür
Kultur- und Outdoor-Journalismus

Meine Geschichtsbücher

Mein erstes Geschichtsbuch, das ich zusammen mit meinem Historikerkollegen Michael Buhlmann und dem Journalisten Gereon Buchholz anlässlich des 1200. Geburtstages der Abtei Werden 1999 verfasst habe, war nach meiner Dissertation  lange auch mein letzter Titel im Bereich der Geschichtswissenschaft. Erst nach meiner Zeit als Hochschullehrer im thailändischen Pattani, wo ich damit begann, die Geschichte Südostasiens zu erforschen, legte ich 2009 meine kommentierte Quellensammlung Auf Elefantenrücken durch Siam vor. Mit diesem Buch wurde mir die Ehre zuteil, als erster Autor im renommierten sinologischen Ostasien Verlag eine Monographie zur Geschichte eines südostasiatischen Landes zu verfassen. 2010 erschien dort auch mein Buch Bei Amazonen, Haremsdamen und Kopfjägern: Westliche Frauen auf Reisen in Südostasien, 1851-1952.
Ich freue mich sehr darüber, den Berliner Vergangenheitsverlag für die Publikation meiner kulturhistorischen Forschungen gewonnen zu haben. Der Vergangenheitsverlag  geht mit seinen Buchreihen neue und sehr moderne Wege. Die Zusammenarbeit macht mir große Freude.



Auf Elefantenrücken durch das alte Siam: Europäer in Thailand 1545–1928

Die vorliegende Auswahl westlicher Reiseberichte aus und über Siam umfasst eine Zeitspanne von annähernd 350 Jahren. Bei den Texten der insgesamt 18 vorgestellten Autoren handelt es sich sowohl um private Zeugnisse (Briefe und Reisetagebücher) als auch um offizielle Dokumente, wie etwa Gesandtschaftsberichte, die im Auftrage von Königen und Regierungen verfasst wurden. Die Texte sind chronologisch nach den Daten des Besuchs in Siam geordnet. So entsteht ein Porträt Siams, das nicht nur den Wandel der Wahrnehmung bei den Reisenden widerspiegelt, sondern auch die geschichtlichen Veränderungen in diesem Land transparent macht. Insgesamt 54 – überwiegend zeitgenössische – Bilder illustrieren die ausgewählten Texte.

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Buchbesprechung in Damals 06/2010

Im Land der weißen Elefanten
Vom alten Siam, dessen Geschichte sich im modernen Thailand fortsetzt, weiß man in Deutschland nur wenig. Seine besondere Bedeutung besteht darin, dass es als einziges südostasiatisches Land seine politische Selbständigkeit gegen die konkurrierenden europäischen Kolonialmächte bewahren konnte. Die vorliegende kleine Auswahl europäischer Reiseberichte (durchweg in deutscher Übersetzung) bietet faszinierende Einblicke in eine fest gefügte, freilich langsam untergehende Welt, deren letzte Reste durch die modernen Touristenströme vollends zu verschwinden drohen. Die portugiesischen, niederländischen, französischen, englischen und deutschen Berichterstatter, die sich vom 16. bis ins 20. Jahrhundert mit ganz unterschiedlichen Interessen nach Siam/Thailand aufmachten, beschreiben ein verwunschenes Land, das den Europäern oftmals fremd blieb. Beherrscht von Königen, religiös tief geprägt vom Buddhismus und mit einer Bevölkerung, die sich in ihren kulturellen Orientierungen und in ihren Lebensformen grundsätzlich von den Europäern unterschied, bildete das Land für die Besucher aus dem fernen Westen ein Reiseziel, dessen Fremdheit und Exotik zu vielfältigen Kommentaren herausforderte. Im Fokus des Interesses standen die gottgleiche Stellung der autokratisch regierenden und angeblich mit magischen Fähigkeiten begabten Könige, der gegen die islamischen und christlichen Missionierungsversuche resistente Buddhismus, nicht weniger die Frisur- und Bekleidungsmoden der freundlichen Bewohner, immer wieder aber auch die auffällige Verehrung von sogenannten ‚weißen’ Elefanten, in denen man Reinkarnationen verstorbener Könige und Prinzen erblickte. Die alte Hauptstadt Ayutthaya erregte als kosmopolitisches Zentrum Südostasiens und „Venedig des Ostens“ ebenso die Aufmerksamkeit der westlichen Besucher wie das Leben in der neuen Hauptstadt Thonburi (Bangkok). Besonderes Staunen rief die Wett- und Spielfreude und die buddhistisch motivierte Tierfreundlichkeit der Siamesen hervor. Der in Diensten des Königshauses stehende deutsche Architekt Karl Döhring (1879-1941) registrierte als ernsthaftes Modernisierungshindernis ausdrücklich die religiös begründete Ablehnung des westlichen Fortschrittsideals und Konkurrenzprinzips durch die Bevölkerung, die „einigen Hang zum Müßiggang“ (S. 101) zeige. Die Schwärmerei des preußischen Diplomaten Fritz zu Eulenburg (1815-1881) für die am Königshof spielenden „allerreizendsten Jungen“mit ihren „prächtigen Oberkörperchen“ (S. 77 f.) und die Bemerkung John Hagenbecks (1868-1940), die Siamesinnen seien „durchaus nicht übermäßig prüde“ (S. 97), mögen dem Leser bereits wie ein frühes Wetterleuchten moderner Entsetzlichkeiten vorkommen. Zusammengestellt und kundig eingeleitet hat die durchweg faszinierende und empfehlenswerte Quellensammlung ein guter Kenner des Landes, der mehrere Jahre an einer thailändischen Universität tätig war.
Paul Münch

Eine Leseprobe des Buches finden Sie hier: 

004.pdf (989.32KB)
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Bei Amazonen, Haremsdamen und Kopfjägern: Westliche Frauen auf Reisen in Südostasien, 1851–1952

Die in der vorliegenden Sammlung edierten europäischen Reiseberichte stammen allesamt von Frauen, die Südostasien in den Jahren zwischen 1851 und 1952 besuchten. Bei den Texten der zwölf Autorinnen handelt es sich sowohl um private Zeugnisse (Briefe und Reisetagebücher) als auch um Auszüge aus Reiseberichten, die von vornherein zur Veröffentlichung bestimmt waren. Die Texte sind chronologisch nach den Reisedaten geordnet und führen den Leser nach Burma, Thailand, Vietnam, Laos, Malaysia und auf die Inseln des malaiisch-indonesischen Archipels. Mehr als 50 überwiegend zeitgenössische Bilder illustrieren die ausgewählten Texte.

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Eine Leseprobe des Buches finden Sie hier:

007(1).pdf (1.69MB)
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Elefantengedächtnis: Eine Kulturgeschichte des Elefanten

Seit der Frühzeit ist die Faszination des Menschen gegenüber Elefanten ungebrochen. In der Menschheitsgeschichte waren die grauen Riesen Nahrungsquelle, Götter, Arbeitskräfte, Kriegsmaschinen, Fabelwesen, Kinderfreunde, Zirkusakrobaten, Film- und Comichelden – aber auch ausgebeutete Elfenbeinlieferanten. Ihre Abbildungen findet man auf Felszeichnungen der Steinzeit, in den Grabkammern des alten Ägypten, auf antiken Münzen, in hinduistischen und buddhistischen Tempeln, in Fabelbüchern des Mittelalters, auf Flugblättern und Landkarten des 17. und 18. Jahrhunderts, auf Bierdosen und T-Shirts und sogar dort, wo man sie nicht erwartet, nämlich in christlichen Kirchen. Wo liegen die Wurzeln dieser Elefantenfaszination? Was macht Elefanten zum Gegenstand tiefster religiöser Verehrung? Warum müssen wir heute um das Überleben der größten Landbewohner bangen? Das Buch führt auf eine Zeitreise, die in der Steinzeit beginnt und mit den Artenschutzkonferenzen der Gegenwart endet. Man begegnet fremdartigen elefantenköpfigen Gottheiten, bizarren Fabelwesen, aber auch berühmten Dickhäutern aus Geschichte und Gegenwart, Literatur und Kunst. Vierzig Abbildungen aus fünf Jahrtausenden illustrieren den Text. Bei Amazon bestellen:  https://amzn.to/4azxzRf



Buchbesprechung in Damals 03/2013
Im Land der weißen Elefanten
Elefanten faszinieren seit Jahrtausenden. Ihre gewaltigen Rüsselkörper haben selbst Menschen erregt, die diese größten aller Landtiere nur durch Erzählungen oder Abbildungen kennenlernten. Von den frühgeschichtlichen Mammuts bis zu ihren afrikanischen und südostasiatischen Nachfahren nutzte man die grauen Riesen als Nahrungsquelle, Arbeitskraft und Elfenbeindepot.
Mancherorts rangierten Elefanten als Symbole politischer Macht, man verehrte sie als Götter, rühmte ihre Weisheit und Stärke. Doch menschliche Übermacht missbrauchte die Dickhäuter auch als Kriegsmaschinen, entwürdigte sie zu circensischen Schauobjekten, vermenschlichte und verniedlichte sie in Filmen, Comics und Kinderbüchern.
Markus Bötefür, studierter Historiker und Kenner Thailands, wo der Autor einige Jahre als Hochschullehrer arbeitete, präsentiert ein Buch, das von der Steinzeit bis zu den aktuellen Artenschutzdebatten reicht. Bötefür entfaltet mit einer Fülle seltener Quellen und Abbildungen ein facettenreiches Bild der ambivalenten Rollen und Verwandlungen, denen Elefanten in ihrer langen Geschichte ausgesetzt waren und sind. Die Zeitreise führt von der Ur- und Frühgeschichte über An‧tike und Mittelalter bis hin zu den Problemen, die aus der Haltung der Dickhäuter in Menagerien, Tiergärten und Zirkussen resultieren.
Man erfährt einiges über die außerordentliche kulturelle und religiöse Bedeutung dieser Wesen im Hinduismus, den himmlischen Ursprung der indischen „Wolkentiere“, den elfantenköpfigen Gott Ganesha, zudem über ihre Verehrung im Buddhismus, etwa die sagenhaften weißen Elefanten der siamesischen und birmesischen Könige. Sie sind, wie das „Kopchalak“ (Buch von den Wesenszügen des Elefanten) ausweist, in Wahrheit lotusfarben und müssen sieben Attribute besitzen, um als „weiß“ gelten zu können.
Ein spezielles Kapitel ist der Literaturgeschichte des Elefanten gewidmet. Sie reicht von Rüsselgeschichten in frühen Reiseberichten über Jules Vernes stählernen Dampfelefanten bis zu Kiplings Kala-Nag-Story und den Kinderelefanten des 20. Jahrhunderts: Brunhoffs „Histoire de Babar“, Benjamin Blümchen und der fliegende Dumbo.
Die neuesten Elefanten-Erzählungen von Jorge Bucaydes oder Katja Brandis und der historische Roman von José Saramago, der die Reise des Elefanten Salomon im Jahr 1561 von Lissabon nach Wien beschreibt, sind Zeugnisse der andauernden Faszination für die Dickhäuter, die wie Archetypen im kollektiven Unbewussten der Menschheit verankert zu sein scheinen. „Elefantengedächtnis“, der wunderbar vieldeutige Titel des kleinen, aber informativen Buches kann, wie das Schlusskapitel über Elfenbein und Artenschutz darlegt, auch fast schon als Nachruf gelesen werden.
Paul Münch


Von Argo bis Atalanta: Eine Kulturgeschichte der Piraterie

Über Jahrtausende waren Seeräuber die Pest der Weltmeere, die erst mit der Einführung von Dampfschiffen als überwunden galt. Im 20. Jahrhundert wurden aus Piraten, Korsaren und Freibeutern strahlende und wagemutige Leinwandhelden, die jeder Gefahr trotzten und die Herzen der schönsten Prinzessinnen brachen. „Krieg, Handel und Piraterie, dreieinig sind sie nicht zu trennen“, stellte Goethe einst fest. Zu Beginn des dritten Jahrtausends kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass diese Dreieinigkeit aktueller denn je ist, denn Piraten begegnen uns heute nicht allein in aufwendigen Hollywood-Produktionen, in Facebookspielen oder in Bilderbüchern für Kinder, sondern ihre leibhaftige Präsenz vor den Küsten Ostafrikas und im philippinisch-indonesischen Archipel bedroht den gesamten Welthandel. Der Historiker Markus Bötefür führt auf eine Zeitreise, die in der Antike beginnt und mit den Diskussionen über den Bundeswehreinsatz vor der afrikanischen Küste endet. Dabei begegnen dem Leser nicht nur berühmte historische Seeräuber und Seeräuberinnen, sondern auch Figuren aus Literatur und Film. 40 Abbildungen aus drei Jahrtausenden illustrieren den Text.

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Einfüßler, Hundemenschen und kopflose Männer: Eine Kulturgeschichte äußerst merkwürdiger Lebensformen

Die weit entfernten Enden der Welt mit monströsen und fabelhaften Wesen zu bevölkern, zählte seit der Antike zu den wesentlichen Merkmalen geografischer und ethnologischer Literatur und diente schon im Werk Homers dazu, die Leser zu unterhalten und bei ihnen wohlige Schauer zu erzeugen. Aus dem Heer der Bestien, Monster und schrecklich-schönen Wunderwesen hat Markus Bötefür die faszinierendsten herausgesucht und stellt sie in dieser kleinen Kulturgeschichte vor. Dabei begegnen uns Kreaturen, von deren Existenz man zum Teil bis in unsere Tage überzeugt ist. 

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